Sie sind sehr kühl und
biegsam, wenn sie schreiten, Und ihre Leiber fließen sanft entlang.
Wenn sie die blumenhaften Füße breiten, Schmiegt sich die Erde
ihrem runden Gang.
Ihr Blick ist demuthaft und manchmal etwas irr.
Dann spinnen ihre Krallen fremde Fäden, Aus Haar und Seide
schmerzliches Gewirr, Vor Kellerstufen und zerbrochnen Läden.
Im Abend sind sie groß und ganz entrückt, Verzauberte auf
nächtlich weißen Steinen, In Schmerz und Wollust sehnsuchtskrank
verzückt Hörst du sie fern durch deine Nächte weinen.
Maria
Luise Weissmann (1899-1929) |
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