Katzen sind Einzelgänger, so sagt
man zumindest. Allerdings sind viele Katzen froh, wenn sie einen Kumpel
haben,
mit dem sie mal jagen, spielen oder
kuscheln können. Freilebende Katzen leben in der Regel
auch in Gruppen zusammen, weil es für
sie vor allem in Städten das Leben leichter
macht.
Sicher gibt es auch sehr viele
Einzelgänger darunter, aber für sie ist es schwerer, ihr Leben zu frißten.
Zumindest beim Fressen an einer Futterstelle sind mehrere zusammen und
meißt läuft die Fütterung ohne Probleme ab.
Jeder muß für sich selbst
entscheiden, ob er eine oder zwei Katzen will. Bei Berufstätigen, die den
ganzen Tag
ausser Haus sind, langweilt sich eine Einzelkatze sicher
ab und zu mal. Und eine Katze, die nicht ausgelastet ist, kommt auf die
Tollsten Ideen.
Bei Zweien können sich die Tiere
die Zeit mit Spielen vertreiben. Sicher
kommt dabei auch mal was zu Schaden, aber das ist allemal besser, als
wenn eine gelangweilte Einzelkatze sich an der Tapete ausläßt oder vor
lauter Langeweile anderen Blödsinn macht.
Zu zweit spielt es sich nunmal
besser. Ruhige ältere Katzen fühlen sich auch allein wohl,
wenn ihre Menschen oft da sind und
sich mit der Katze beschäftigen können.
Am ungünstigsten ist ein Katzenkind
bei voll berufstätigen Menschen. Da wird man wohl fast täglich
Überraschungen erleben, denn in so
einem Kätzchen steckt jede Menge Energie.
Ideal ist es, wenn man 2 Katzen zu
sich nimmt, die sich schon kennen. In diesem Fall fällt die manchmal
s
chwierige Zusammenführung weg.
Diese Katzen sind auch sicherer, weil sie sich ja haben und nicht allein
in der vorerst fremden Umgebung
sind.
Will man zu einer vorhandenen Katze eine Zweite
dazuholen, sollte man die Sache sehr gut vorbereiten.
Eine Einzelkatze ist selten erfreut über den tollen
Spielgefährten den wir ihr bringen.
Schließlich ist da ein Eindringling in ihr
Revier.
Einiges sollte bei der Auswahl der Zweitkatze beachtet
werden:
- zwei ruhige, ausgeglichene Katzen werden
sicher gut miteinander klarkommen.
- zu einer lebhaften verspielten Katze eine ebenso
lebhafte dazuholen kann auch eine gute Idee sein,
da die Katzen ihre Energien auf sich und ihr Spiel
konzentrieren und nicht mehr so extrem auf
den Menschen und seine Wohnung.
- zu einer sehr ruhigen Katze passt eine etwas
lebhaftere. Dadurch kann die Ruhigere vieleicht
ein Bißchen aus der Reserve gelockt werden.
- ungünstig kann sein, eine ruhige, schüchterne Katze
zu einer sehr Aufgeweckten zu nehmen.
Dabei besteht die Gefahr, das die ruhige Katze völlig
unterdrückt wird und darunter leidet.
- Ein temperamentvolles Katzenkind zu einer älteren
Katze zu geben ist auch ein Risiko.
Nicht jede reifere Katze mag so einen Wirbelwind der
nur rumwuselt und alles durcheinanderbringt.
Allerdings gilt auch hier wieder: Ausnahmen bestätigen
die Regel.
Eigentlich ist jede Konstellation sowohl möglich als
auch unmöglich. Katzen sind in der Hinsicht
sehr unberechenbar.
Die Zusammenführung
Einer der schlimmsten Fehler die bei einer
Zusammenführung machen kann, ist die zweite Katze schmusend
auf dem Arm zur ersten Katze zu bringen. Das erweckt
garantiert Eifersucht und langanhaltende Ablehnung.
Am günstigsten ist es, schon Tage vorher beide Katzen
mit Tüchern abzureiben und der jeweils anderen Katze
das Tuch zu geben. Dabei bleiben die Pheromone,
Duftstoffe der Katzen am Tuch haften. So können sich die Tiere
schon mit der Nase kennen lernen. Diesen Vorgang sooft
wie möglich wiederholen. Empfehlenswert ist es auch,
solche Tücher mit dem Duft der anderen Katze in der
Wohnung zu verteilen,
so das die Neue schon allgegenwärtig ist.
Wenn man die Möglichkeit hat, kann man die neue Katze
ersteinmal in einem separaten Zimmer einquartieren.
So hat sie die Möglichkeit in Ruhe alle neuen Eindrücke
und Gerüche aufzunehmen. Die alteingesessene
Katze wird sicher merken, das da was ist, denn da liegt
ein neuer Duft in der Luft. Nach einigen Tagen,
wenn die neue Katze normal frißt und ihr Klo benutzt,
einfach zufällig die Tür auflassen.
Alles andere ergiebt sich dann.
Hat man die Möglichkeit der separaten Eingewöhnung
nicht, dann stellt man die Box mit der neuen Katze
an einen Zentralen Punkt der Wohnung, am besten
dorthin, wo auch Futter und Katzenklo ist
und öffnet die Tür der Transportbox. Alles weiter wird
sicher sehr spannend und in den seltensten Fällen
harmonisch. Denn der Eindringling wird meißt erstmal
angefaucht und angeknurrt.
Und natürlich wird zurückgeknurrt und gefaucht. Das
hört sich schlimmer an als es ist.
Lassen sie die Katzen auf alle Fälle in Ruhe und
mischen sie sich nicht ein. Auch Raufereien sind durchaus
normal.
Nur wenn es zu blutigen Kämpfen kommt, muß der
Mensch eingreifen. Die Katze klären die Rangprobleme
in der Regel allein. Bei manchen geht es schnell und
bei Anderen dauert es länger. Natürlich gibt es auch Fälle,
wo es gar nicht funktioniert. Die erste Katze muß nach
wie vor die erste Katze bleiben.
Sie bekommt immer zuerst zu fressen und auch extra
Streicheleinheiten. Das schadet der zweiten Katze nicht,
hilft aber der Ersten zu verstehen, das sie nach wie
vor geliebt wird und sich eigentlich nichts ändert.
Mir hat bei der etwas
problematischen Zusammenführung zweier Katzen ein Buch sehr geholfen,
welches ich ihnen empfehlen möchte:
"Aller guten Katze sind.....
Der Mehrkatzen-Haushalt"
von Sabine Schroll
Die Webseite der Autorin finden sie hier: http://www.ethovet.at
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